Sports for a cause camp tournament – Viel mehr als nur ein Fußballturnier!

Wo soll man anfangen, um dieses großartige und sinnvolle Projekt zu beschreiben? Am besten bei Lido, mit richtigem Namen Steven Kabanda, dem Initiator und Organisator dieses Turniers.

Er hat als Jugendlicher selber lange Zeit als Straßenkind gelebt und kümmert sich jetzt am Rande der Hauptstadt Kampala um Kinder und Jugendliche, die keine Familie mehr haben oder sehr schwierige Familienverhältnisse (er formuliert es selber mit „children at risk“).

Im Mittelpunkt steht, na klar, Fußball und die Idee, über den Sport Kinder und Jugendliche, die am Rand der ugandischen Gesellschaft leben, wieder „zurückzuholen“, etwas zu bieten, was Spaß macht, wo die Kids Ehrgeiz entwickeln, was dazu führt, dass sie (wieder) zur Schule gehen, dass sie im Laufe der Zeit eine Vision haben. Dafür wird sehr, sehr viel Fußball trainiert und gespielt (in den Ferien täglich) und natürlich gibt es den riesengroßen Wunsch – und das ist bei sportbegeisterten Youngsters hier in Deutschland ja nicht anders – gegen andere Mannschaften zu spielen.

Vor 4 Jahren (und hier einen „special Gruß“ an Manel, einem damals 19 Jährigen deutschen Freiwilligen, der da nicht ganz unbeteiligt war) wurde das erste große Kinder- und Jugend-Fußballturnier organisiert. Lido – sehr gut in der Fußballszene vernetzt – hatte die gute Idee Scouts einzuladen, die hier auf talentierte Jugendliche aufmerksam werden und in Schulen holen, wo sie die Schulmannschaft verstärken. Man nennt es „scholarship“ oder „bursaries“, ein Stipendium, bei dem keine Schulgebühren bezahlt werden müssen, auch nicht für Unterbringung und Essen.

Damit ist auch klar, dass bei den von Lido organisierten Turnieren Mannschaften zusammenkommen, die aus einer eigenen Szene kommen, die nicht auf richtigen Fußballplätzen trainieren können und wo Fußballschuhe von Spiel zu Spiel noch unter den Kids weitergereicht werden.

Trotz der Corona-Pandemie (auch in Uganda!) ist es Lido nach allerhand Absprachen mit den örtlichen Behörden und einigen Auflagen doch  gelungen das 3 tägige Turnier am Jahresende wieder auf die Beine zu stellen. 17 Mannschaften, insgesamt 900 Kinder, erstmals auch mit Mädchenteams am Start und Integration von Kindern mit einem Handicap.

Das Turnier hat insgesamt 2400 Euro gekostet, ein Drittel konnten die teilnehmenden Mannschaften selber stemmen, den Rest hat Mukwano e.V. übernommen, wobei hier ein zweiter „special Gruß“ an eine fußballbegeisterte Familie in Oldenburg bei Bremen geht, die hier erneut ganz große Unterstützung geleistet hat.

Der wohl größte Erfolg dieses Turniers lässt sich gar nicht beziffern: Es ist das „Glück“ der Kids in diesen 3 Tagen – bei den jeweiligen Gewinnern in den 4 Altersklassen sowie den Mädchen vielleicht etwas größer als bei denen, die keinen Pokal bekommen haben – schaut Euch die Bilder und den Film an und freut Euch mit.
Erfolg, laut Lido, auch der Umgang miteinander: Großartiges Sozialverhalten, Fairness und wieder Sinn, warum man hart trainiert.

Die Stipendien lassen sich beziffern (bezogen auf alle Teams):

• 20 Mädchen können künftig ohne Schulgebühren auf eine secondary school gehen
• 41 Jungs auf eine primary school und
• 53 Jungs auch auf eine secondary school.

Wow! Das sind bei der secondary school 600.000 Uganda Schilling pro Schulabschnitt, also umgerechnet 450 Euro pro Jahr.
Eine Riesen-Chance für die Kids, denn niemand in deren Umfeld kann so einen Betrag (und das ist in Uganda richtig viel Geld!) sonst aufbringen.

Als Erfolg muss man auch das „medical camp“ werten, einmal für alle Teilnehmer, gerade vor dem Hintergrund der Pandemie und weil sie einmal medizinisch „gecheckt“ wurden. Neben allgemeinen Untersuchungen, wurden HIV Tests durchgeführt, Impfungen gegen HPV verabreicht und Augenuntersuchungen angeboten.

Aaber auch für die „community“, also die Menschen in der unmittelbaren Umgebung, die die Chance hatten sich auch kostenlos untersuchen zu lassen. Eine super Idee von Lido, die wir auch gerne unterstützt haben, weil es ihm die hohe Akzeptanz für seine Organisation in der Nachbarschaft sichert und damit seine Aktivitäten in der Zukunft!

Es gibt für alle Interessierten einen „report“ zum Turnier direkt von Lido (in Englisch).

Schaut euch das Video an, um einen Eindruck vom Turnier zu bekommen.